Variolube S200: Vielseitige Schmierung, maximale Leistung

Blitzblank saubere Motorradkette, weniger Wartung, geringerer Verschleiß und minimalste Reibung für Gabel, Dämpfer und alle beweglichen Teile.

Das Allround-Spray Variolube S200 ist ein Polyetherschmierstoff auf flüssiger Basis, der laut Hersteller die niedrigste Reibungszahl aller bekannten Flüssigschmierstoffe aufweist und damit einen maximalen Wirkungsgrad verspricht. Zudem ist es silikon- und ölfrei, biologisch abbaubar, enthält keine Nanopartikel, zieht in engste Spalten ein, haftet zuverlässig auf der Oberfläche, verharzt nicht und sorgt bei Außentemperaturen zwischen -50 und 50 °C für einen konstanten Schmierfilm.

Nachdem sich Variolube in Form von Spray (S200) und Druckspender (D200) seit vielen Jahren im Fahrradsektor etablieren konnte, erkennen immer öfter auch Motorradfahrer die Vorteile der Anwendung zur Pflege ihrer Kette und anderer beweglicher Teile. Obwohl das Hauptziel der Radfahrer – das Einsparen von Watt durch geringere Kettenreibung – bei Motorrädern aufgrund der Motorleistung weniger relevant ist, bringt eine optimale Schmierung dennoch viele Vorteile mit sich, die besonders die Lebensdauer aller Antriebskomponenten verlängern.

Ich habe Variolube über 4.000 Kilometer an meiner Ducati Hypermotard 698 Mono sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke getestet und kann diese Aussagen bisher bestätigen.

„Made in Germany“ – Variolube Entstehungsgeschichte

Das Tribologische Forschungslabor (TFL) Dr.-Ing. H. Vojacek entwickelte 1984 den innovativen Polyetherschmierstoff Ultralube, der seither in der Automobilindustrie Anwendung findet und speziell an die hohen Anforderungen der Zweirad- und Feinmechanik-Schmierung angepasst wurde. Der biologisch abbaubare Schmierstoff verringert den Verschleiß beweglicher Teile, minimiert die Reibung und ist frei von schädlichen Zusätzen.

2016 gründete Thomas Rulofs das Unternehmen Variolube (https://variolube.com) in enger Zusammenarbeit mit dem TFL Vojacek, um den Polyetherschmierstoff auch Endverbrauchern zugänglich zu machen. Im Jahr 2022 übergab Rulofs sein Herzensprojekt an das Vater-Sohn-Team Markus und Lukas Gruber (hier geht’s zu ihrem Instagram-Account), die seitdem die Verbesserung des Wirkstoffs und der Produkte vorantreiben.

Top 6 Vorteile der Kettenschmierung mit Variolube S200

  • Längere Lebensdauer: Durch die Reduzierung von Reibung und Temperaturbelastung verringert sich der Verschleiß an der Kette und den Antriebskomponenten, was auch die Wartungsintervalle (z.B. Nachspannen der Kette) verlängert.
  • Weniger Reibung: Dies bedeutet weniger Leistungsverlust und somit eine höhere Antriebseffizienz, was zu mehr Leistung bei der Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit führt.
  • Schutz vor Korrosion: Variolube bietet hervorragenden Schutz vor Rost und Korrosion, ohne dabei zu verharzen oder zu verkleben, auch wenn dieser Polyetherschmierstoff weniger fest anhaftet als hochwertige vollsynthetische Schmierstoffe oder spezielle Kettenöle.
  • Wartungsfreundlichkeit: Die rasche und einfache Reinigung des Antriebs sowie die unkomplizierte Anwendung des Flüssigschmierstoffs ermöglichen eine zügige Pflegeroutine.
  • Sauberkeit: Die Reinheit des gesamten Antriebsstrangs sieht nicht nur gut aus, sondern verhindert auch, dass Schmutz und Feuchtigkeit an der Kette haften bleiben. Zudem sind alle Variolube-Schmierstoffe auswaschbar und hinterlassen keine Flecken in der Kleidung.
  • Umweltfreundlichkeit: Variolube ist silikonfrei, enthält keine schädlichen Additive oder Nanopartikel und ist biologisch abbaubar.

Workshop: Vorbereitung, Schmierung und Pflegeintervalle

Um das Beste aus der Variolube-Schmierung herauszuholen, ist es zuallererst ratsam, die Kette gründlich zu reinigen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine fabrikneue Kette handelt oder ob ihr bereits mit anderen Produkten experimentiert habt. Das Problem ist, dass der beste High-Tech-Schmierstoff, wie bei allen flüssig aufzubringenden Mitteln, nur oberflächlich haftet, solange die Kette außen und innen noch geölt, gefettet oder gewachst ist. Infolgedessen wäscht sich der Schmierstoff schnell wieder aus und verliert seine schmierende Wirkung – unabhängig davon, wie gut der Polyetherschmierstoff bei Labortests abschneidet.

Vorbereitung

Wir reinigen die Kette, das Ritzel und das Kettenrad gründlich mit einer Bürste, Wasser und einem Bikereiniger. Dabei entfernen wir Straßenschmutz, Staub und Metallabrieb sowie alle Anhaftungen von klebrigen Ölresten, Wachsen und Harzen von den Antriebskomponenten. Anschließend beenden wir den Reinigungsprozess mit Waschbenzin, Aceton oder Variolube CLNR gemeinsam mit einem Microfasertuch und lassen den Antrieb an der Luft vollständig abtrocknen. Danach ist er porentief sauber, absolut fettfrei und optimal aufnahmefähig. Zur Kontrolle streichen wir mit dem Finger über die Kette; der Finger sollte dabei trocken bleiben.

Schmierung

Nun tragen wir das Variolube S200 auf der Innenseite der Kette auf. Dabei beginnen und enden wir zur besseren Orientierung am Kettenschloss bzw. einer angebrachten Markierung. Nun wird Variolube präzise und sparsam aufgetragen, während das Hinterrad langsam gedreht wird. Anschließend können die Außenseiten der Kette mit einem Tuch abgewischt werden, um überschüssiges Schmiermittel zu entfernen. Da Variolube-Schmierstoffe keine Einwirkzeit benötigen, kannst du sofort losfahren.

Sauberer Antriebsstrang durch schrittweisen „Ölwechsel“

Während der ersten Ausfahrten spült Variolube das verbliebene Altöl aus der Kette. Dabei kann ein schwärzlicher Film auf den Kettenröllchen sichtbar werden, der sich jedoch problemlos mit einem Mikrofasertuch entfernen lässt. Nach etwa 2 bis 4 Nachschmierungen ist der „Ölwechsel“ vollzogen, und die Kette bleibt zusammen mit dem Antriebsstrang deutlich sauberer. Der übliche Straßenschmutz, der durch die Reifen aufgewirbelt wird, lagert sich nicht im gesamten Antrieb ab, und es bildet sich kein schlieriger, schwarzer Schlamm, wie dies bei vielen ölbasierten Kettenschmierstoffen der Fall ist.

Pflegeintervalle

Die Frage nach dem optimalen Schmierintervall lässt sich nicht genau beantworten, da sie stark vom Einsatzgebiet (On-/Offroad) und den Wetterbedingungen abhängt. Allgemein empfiehlt es sich, nach etwa 600 gefahrenen Kilometern auf der Straße oder rund 200 Kilometern im Offroad-Bereich nachzuschmieren. Auch wenn dein Bike zwischenzeitlich von zwei Regenschauern erwischt wurde oder du es gründlich gereinigt hast, sollte nachgeschmiert werden.

Tipp: Die Dicke des Schmierfilms ist nicht entscheidend; es genügt praktisch eine minimale Schicht, um einen reibungsreduzierenden Effekt zu erzielen. Variolube ist zwar unsichtbar, aber dennoch als Schmierung wirksam und aktiv.

Mein Praxisbericht mit der Ducati Hypermotard 698 Mono

Neue Ketten werden ab Werk mit einem speziellen, hochviskosen Schmierstoff versehen, der sowohl Schmier- als auch Korrosionsschutz bietet und besonders gut in die kleinen Zwischenräume und Gelenke der Kette eindringt. In der Regel hält die Schutzwirkung für die ersten 300 bis 600 Kilometer an. Danach empfiehlt sich ein Wechsel auf einen Schmierstoff, der besser auf die jeweiligen Fahrbedingungen und die Nutzungsweise abgestimmt ist.

So fuhr ich also die fabrikneue Kette rund 500 Kilometer auf der Straße ein und reinigte danach den gesamten Antrieb gründlich von Schmutz, Schmierstoffen und Metallabrieb – mit Bürste, Wasser, Bikereiniger, Waschbenzin und Aceton. Die vollständig abgetrocknete Kette wurde dann, genau wie oben beschrieben, mit Variolube S200 nach dem Motto „wenig hilft viel“ behandelt, und der Überschuss an den Kettenaußenseiten mit einem Mikrofasertuch abgewischt.

Außerdem nutzte ich die Gelegenheit, die Kettenspannung zu kontrollieren – mit dem Ergebnis, dass die relativ neue Kette bereits stark nachgespannt werden musste. Anmerkung: Die vorgeschriebene Kettenspannung (Kettendurchhang) variiert je nach Hersteller und Modell. Genauere Angaben finden sich im Handbuch bzw. auf einem Aufkleber am linken Schwingenholm.

Tipp: Im Laufe ihres Lebens verzieht sich eine Kette unregelmäßig, und auch Kettenritzel sowie Kettenrad nutzen sich ungleichmäßig ab. Daher drehte ich das Hinterrad mit einer Hand und drückte mit der anderen Hand die Kette am unteren Teil leicht wippend nach oben: Die straffste Stelle war der Messpunkt, den ich mit einem Marker kennzeichnete. Dank dieser Markierung lassen sich sowohl zukünftige Kontrollen als auch das Nachschmieren schneller durchführen.

Um das Abschleuderverhalten zu testen, reinigte ich auch die hintere Felge gründlich und machte spontan eine längere, anspruchsvolle 200-Kilometer-Tour. Danach waren Kette, Kettenrad und Felgeninnenseite einwandfrei sauber, und der Fingertest zeigte, dass die Kette optimal geschmiert war. Zudem fühlten sich die Ablagerungen an der Fingerspitze wie trockener Staub an – keineswegs so fettig und schmutzig wie bei Öl.

Mittlerweile bin ich über 4.000 Kilometer mit Variolube unterwegs und kann sagen, dass ich noch nie einen so sauberen und wartungsarmen Antrieb hatte. Nachspannen musste ich die Kette kein einziges Mal mehr. Alle zwei bis drei Touren (ca. alle 600 Kilometer) ziehe ich sie kurz durch ein Mikrofasertuch und trage eine kleine Menge S200 auf. Nach Regenfahrten oder einer gründlichen Bikewäsche mache ich das ebenfalls, unabhängig von der zurückgelegten Strecke. Jedoch: So sauber und effizient der Antrieb auch bleibt – der Flüssigschmierstoff wird bei starkem Regen relativ schnell abgewaschen und sollte anschließend für optimalen Korrosionsschutz unverzüglich aufgefrischt werden. Das ist meiner Meinung nach allerdings der einzige Nachteil.

Resumé und Zielgruppe

Das Variolube S200 in der handlichen Spraydose ist einfach anzuwenden und pflegt neben der Kette auch Antriebskomponenten sowie alle beweglichen Teile, wie beispielsweise Fahrwerks- und Federungskomponenten oder Hebel.

Als Kettenpflegemittel ist das Variolube S200 ein echter Gamechanger für Schönwetterfahrer, Connaisseure, On- und Offroad-Racer oder Enduristen, jedoch sicherlich nicht für jeden Fahrertyp. Denn abgesehen von den angepriesenen Vorteilen pappt es nicht so stark an wie hochwertige vollsynthetische Schmierstoffe, was bei häufigen Regenfahrten eine vermehrte Nachschmierung erforderlich macht. Wer wenig Zeit für die Kettenpflege aufwenden möchte und maximalen Korrosionsschutz über Antriebseffizienz und Lebensdauer stellt, ist vermutlich mit herkömmlichen synthetischen Kettenschmiermitteln besser beraten, da diese trotz geringem Wartungsaufwand ausreichend vor Verwitterung schützen.

Variolube S200 – Allround Spray
Inhalt: 125 ml
Listenpreis € 14,99

Hinweis: Variolube-Schmierstoffe sind chemisch sehr stabil und altern nicht. Diese Eigenschaften gewährleisten neben langen Lagerzeiten auch eine dauerhaft hohe Schmierleistung, ohne dass es zu Verharzung oder Verkleben kommt.

Hier erhältst du weitere Infos über alle Variolube-Produkte und kannst sie online bestellen. In Österreich sind sie außerdem im Magic Moment Store in Wien oder in der Loisium Bikewelt in Langenlois lagernd.