1000PS Story: Alltags-Check: KTM 1290 Super Duke R Evo

Wie schlägt sich das Power-Naked auf großer Tour? Die KTM 1290 Super Duke R Evo gilt als kompromissloses Hyper-Naked-Bike, das in erster Linie zum Landstraßenheizen bzw. für ambitionierte Rennstreckenausflüge konzipiert und selbst durch ihr semi-aktives Fahrwerk nicht unbedingt weichgespült wurde. Wir haben dennoch die Probe aufs Exempel gewagt und sie mit einer individuellen Hepco & Becker Gepäcklösung in einen „Sporttourer“ umfunktioniert.

Am Ende der 6-Tages-Tour, welche uns durch die Tschechei, den Schwarzwald und das Alpenvorland führte, standen aufregende, aber durchaus entspannte 3.000 Kilometer am Tacho.

10 Gründe, welche für die Super Duke als „Sporttourer“ sprechen
Aufgrund unserer gewonnenen Erfahrung können wir euch 10 gute Gründe nennen, warum auch ihr mit der brachialen 1290er Super Duke R Evo den breiten Spagat zwischen Sport und Touring spielerisch meistern werdet.

  1. Motorcharakteristik

Bärenstark und schaltfaul zu fahren. Der 1301 ccm große V2 mit 180 PS verfügt über eine überraschend hohe Laufkultur sowie eine drehfreudige Getriebeabstimmung. Zudem sind 140 Newtonmeter bei 8.000 Touren eine unfassbar mächtige Ansage.

  1. Elektronisches Fahrwerk

Mit ihrem semi-aktiven Fahrwerk wandelt sich die EVO auf Knopfdruck von der angriffslustigen Rennstreckenwaffe zur bequeme(re)n Tourenmaschine. Automatisch erkennt die smarte Software plötzliche Änderungen der Fahrbahnbeschaffenheit sowie euren Fahrstil und adaptiert das Fahrwerkssetup binnen Millisekunden.

  1. Elektronische Fahrhilfen

Permanenter Vortrieb garantiert – dank Rain, Street und Sport: Alle genannten Modi lassen sich vor oder während der Fahrt umschalten, regeln die Gasannahme, das schräglagenabhängige ABS sowie die schräglagenabhängige Traktionskontrolle und greifen dem Fahrer stets sanft unter die Arme.

KTM 1290 Super Duke R EVO
Die Elektronik hält die Super Duke R EVO im Zaum

  1. Elektronisch veränderbare Geometrie

Ganz ohne Werkzeug wird die Federvorspannung je nach Fahrergewicht, Beladungszustand und gewünschter Geometrie per Knopfdruck oder sogar vollautomatisch justiert. Wählt „Auto-High“ für eine aggressive, wendige Geometrie mit mehr Gewicht über dem Vorderrad, „Auto-Standard“ für eine neutrale und ausgewogene Geometrie oder „Auto-Low“ für eine entspannte, komfortablere Geometrie mit der niedrigsten Sitzhöhe.

  1. Handling

Spielerisch und präzise lässt sich die 211 kg leichte Austro-Rakete auch mit schwerem Gepäck von links nach rechts dirigieren. Besonders in Schräglage auf schlechtem Fahrbahnuntergrund spielt sie die Vorteile ihres semi-aktiven Fahrwerks voll aus und folgt souverän der anvisierten Linie.

  1. Bridgestone S22 Bereifung

Extrem sportlich, extrem alltagstauglich. Die serienmäßig montierten Bridgestone S22 führen spursicher durch die Radien und arbeiten mit den anderen Komponenten dermaßen großartig zusammen, dass man sich selbst bei widrigsten Bedingungen sicher und geborgen fühlt.

  1. Ergonomie

Die hohe, merklich gestreckte, frontorientierte Sitzposition ist zwar recht sportlich, darf aber dank des entspannten Kniewinkels getrost als tourentauglich bezeichnet werden. Obendrein sind der Lenker 4-fach, die Fußrastenanlage 2-fach und die Schalt-, Brems-, Kupplungs- und Handbremshebel individuell ab Werk verstellbar.

  1. Sicherheit & Komfort

Das Tagfahrlicht sorgt dafür, dass ihr von anderen gut gesehen werdet und der zweiteilige LED-Scheinwerfer bietet eine perfekte Ausleuchtung. Darüber hinaus habt ihr ein Reifendruckkontrollsystem an Board, sowohl Zündung als auch Tankdeckel funktionieren Keyless, die Blinker stellen sich automatisch zurück und der Tempomat hilft dabei, längere Autobahnetappen oder Tempolimits ohne Führerscheinentzug zu absolvieren. Absolutes Must-Have ist der Schaltautomat, der das geschmeidige, kupplungslose Hoch- und Herunterschalten unter Last erlaubt und sich dabei an euren Fahrstil anpasst.

  1. Gepäck

Vielfältige Gepäcklösungen gibt es direkt bei KTM und bei anderen Zubehöranbietern. Unsere Wahl fiel auf die geräumige, aber sportliche XTravel Hecktasche XL von Hepco & Becker, die wir auf dem stabilen SportRack befestigt haben.

Alltags-Check: KTM 1290 Super Duke R Evo

  1. Umfangreiches Zubehör

Wer schlussendlich noch in Heizgriffe, ein Windschild und einen vibrationsgedämpften Smartphone-Halter investiert, ist auch mit dem „Biest 3.0“ der absolute Reisekaiser. Eine USB-Buchse zur permanenten Stromversorgung befindet sich links am Super Duke-Display.

Kontra

Natürlich gibt es auch Dinge, die gegen die Weltreise mit der KTM sprechen – beispielsweise der fehlende Windschutz, die geringe Laufleistung der Hypersport-Reifen und der hohe Durchschnittsverbrauch bei ambitionierter Fahrweise. Aber falls das tatsächlich echte Showstopper wären, dann hätte es kein Power-Naked werden dürfen.

Hier geht’s zum Bericht auf 1000PS

Hier geht’s zur Bildergalerie auf 1000PS